13.06.2007

Du siehst Dinge und fragst:
"Warum?",doch ich träumevon Dingen und sage"Warum nicht?"
George Bernhard Shaw

Glärnisch, Sicht aus Mitlödi - Glarus
Aufnahme: Mary Nesnidal - August 2007

Mut zum Experimentieren

Visionen zu haben, ist heute wichtig. Sie aber in die Tat umzusetzen ist ebenso wichtig sonst bleiben sie nur Träume. Jede Reise in die Realisation von Visionen beginnt darm mit dem ersten Schritt. Mi einem Standortwechsel. Einem Schritt ins Ungewisse und darum einem mutigen Schritt. Eine Hilfe dazu ist die Bereitschaft, experimentieren zu können und zu wollen. Mutig Neuland zu beschreiten, um nicht nur den bekannten Lösungwegen zu folgen. So mancher Erfolg, so manches Produkt hat mit einem mutigen Experiment begonnen. Nicht zuletzt die Swatch-Geschichte.

Mut zur Intuition!

Am Anfang steht das - kostenlose - Gedankenexperiment. Hier sind keine Grenzen und Einschränkungen gesetzt es sei denn, wir begrenzen unsere Intuition und Kreativität.

"Think big, the Sky is High" ist hier ein wohlbekanntes Motto.

Lassen Sie darum Ihrer Intuition freien Lauf. Jeder Mensch hat sie, nicht jeder hört auf sie:
  • schalten Sie gezielt schöpferische Pausen ein.
  • Denken Sie in Bildern.
  • Visualisieren Sie, zeichen und malen oder basteln Sie.
  • Kombinieren Sie scheinbar unmögliche Denkinhalte.
TIP: Machen Sie sich "Intuitionspausen" zur Gewohnheit. Das sind Ihre Experimentiertermine: zum Beispiel wenn Sie im Zug oder Flugzeug unterwegs sind, wenn ie Wartezeiten haben und keine grossen Arbeiten anfangen möchten. Notieren Sie, skizzieren Sie frei drauflos. Dieser so entstehende Fundus wird mit der Zeit zu einem unschätzbaren Wert. Wann haben Sie das letzte Mal Möbel entworfen, ein Märchen geschrieben oder eine neue Mineralflasche kreiert? Oder aber an Ihren Produkten und Verkaufsargumentarien gearbeitet?

Mut zum positiven Denken!
Die Begriffe "Krise" und "Chance" werden im Kanton-Chinesisch durch das gleiche Schriftzeichen dargestellt. Unsere mentale Einstellung gegenüber diesen Begriffen entscheidet letztlich über ihre Auswirkungen:

Sind sie positiv, und geben sie uns zusätzliche Energie oder behindern sie uns? Klären Sie darum bei sich und in Ihrer unmittelbaren Arbeitsumgebung die Ausstrahlungskraft des positiven Denkens ab, denn Experimente werden durch Zuversicht und Hoffnung genährt:
  • Werden Fehler als Lernchancen zugelassen?
  • Wie werden Mitarbeiter/innen behandelt, die Fehler verursacht haben?
  • Wir wird über gemachte Fehler offen und sachlich gesprochen?
  • Wiederholen sich Fehler wenn ja, warum?
  • Erfolgen Fehlermeldungen über Grenzen hinweg? Also auch von Kunden und Lieferanten?
Mut zur Umkehr!

Weder die Realität des (Berufs-)Lebens noch Experimente verlaufen immer gradlinig. Plötzlich geschehen unerwartete Dinge und Situationen. Hilflos und in einer Sackgasse ist man erst, wenn man sich ihr Eintreffen vorher nicht vorstellen konnte. Denken Sie darum die Umkehrung, das Gegenteil des gewünschten Zustandes oder der Ausgangslage. Stellen Sie das "Normale" in einen sinnverkehrten und gegenteiligen Zusammenhang.


Fragen Sie sich

  • was passiert, wenn das Gegenteil des Geplanten eintrifft?
  • welche "Was wäre, wenn"-Fragestellungen weiterhelfen könnten,
  • ob es von Nutzen ist, solche Szenarien chriftlich festzuhalten und mitzuteilen.
Sie werden sehen, manche Menschen werden nur schon durch diese Gedankenexperimente verunsichert. Wie sehr müssten sie dann durch tatsächliche Überraschungen beeinflusst sein. Banal und trotzdem wahr. Eine Überraschung, die bereits durchdacht wurde, ist keine Überraschung mehr.

Mut zur Verbesserung!

Jeder Mensch ist kreativ. Erfahrungen zeigen, dass die besten Verbesserungsvorschläge oft von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der ausführenden Stufe stammen. Gleichzeitig werden gerade die Vorschläge von dort oftmals nicht ernst genommen oder zuweing gefördert. Schade!

Darum:
  • Befragen Sie regelmässig auch neue Mitarbeiter/innen, den sie sind noch nicht betriebsblind, haben aber manchmal noch nicht den Mut, von sich aus etwas zu kommentieren bzw. zu verbessern.

  • Geben Sie Ihrem internen Vorschlagswesen neue Impulse, indem Sie Experimentierthemen ausschreiben.

  • Verhindern Sie konsequent mentale Trägheiten, wie zum Beispiel: "Das habe ich noch nie so gemacht".

  • Fördern Sie den Umgang mit "Wegwerf-Themen". ammeln Sie völlig wilde und abstruse Ideen - es kann sein, dass sie schon morgen dringend gebraucht werden.
Mut zur Langsamkeit!

Der Faktor Zeit spielt heute eine entscheidende Rolle. Mut zur Langsamkeit heisst darum nicht Schlendrian oder Faulheit, sondern:

  • Zyklen erkennen: Sie sind meist versteckt - in Märkten, Produkten, internen Organisationsstrukturen, etc.
  • Zuerst hinterfragen: Übersicht gewinnen, um dann schnell und entschieden zu handeln.
  • Mit kurzfristigen Massnahmen den längerfritigen Erfolg nicht verhindern oder gefährden (kennen Sie Aktionitis die Krankheit der totalen Betriebsamkeit?).
Mut zur Zukunft

Machen Sie Zeitsprünge in die Zukunft, denn diese kommt unaufhaltsam auf uns zu. Nehmen Sie darum die Zukunft vorweg. Diskutieren Sie mit Kunden, Lieferanten sowie Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen.

FAZIT

  • Experimentieren braucht Mut und Zuversicht. Fördern und pflegen Sie diese gegen alle Ängste und Widerstände. Haben Sie ein Zertifikat für den mutigsten Mitarbeiter?
  • Entwickeln Sie eine Experimentierkultur! Experimentieren soll zur Normalität werden, nicht die Ausnahme bleiben.
  • Seine Sie neugierig.
  • Praktizieren Sie die Umkehrung immer wieder spielerisch: machen Sie aus "eckig" "rund", aus "Sommer" "Winter", aus "reaktiv" "aktiv", etc.
  • Und vergessen Sie nie: Die Mehrzahl von Experimenten misslingen und sind dennoch wertvoll. Kontrollieren Sie darum eher deren Auswirkungen als deren Verläufe.

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