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27.05.2013

Wechselbeziehung zwischen Machen und Erkennen

„Es gibt eine kreisförmige Wechselbeziehung zwischen
Machen und Erkennen. 
Wenn man nicht macht, was man als notwendig, 
wenn auch mit persönlichen Unannehmlichkeiten behaftet,
erkannt hat, dann kann man irgendwann auch nicht mehr
erkennen, was zu machen ist. 
Wer Anpassungszwängen taktisch nachgibt, wohl wissend, 
dass er ihnen mit vertretbarem Risiko widerstehen könnte und
auch sollte, wird nach und nach die Unzumutbarkeit
von Anpassungsforderungen gar nicht mehr wahrnehmen,
d. h., die eigene Gefügigkeit 
auch nicht mehr als Fluchtreaktion durchschauen. 

Alles erscheint normal: 
die Verhältnisse, denen er sich ergibt, 
und der Verzicht auf Gegenwehr,
den er eben gar nicht mehr erlebt.“

– Horst-Eberhard Richter: Psychoanalyse und Politik, Vorwort

12.06.2007

Als Einstein nicht mehr weiterwusste

Unterhaltsam und lehrreich zugleich lässt Richter Einstein und Co. über den Zustand der Welt diskutieren und welchen Beitrag ihre jeweiligen Lehren und Erkenntnisse dazu geleistet haben. Dabei kommt jeder einmal an die Reihe und muss seine Ideen verteidigen, aber auch rückblickend Verbesserungsvorschläge vorbringen. Manch einer der Teilnehmer gesteht auch ein, daß er mit seinem Beitrag in manchen Punkten von "den Menschen" mißverstanden worden ist und zu Fehlentwicklungen beigetragen hat. Das Buch ist allemal ein interessantes Gedankenspiel, v.a. sich in die verschiedenen Denker hineinzuversetzen und quasi aus deren Sicht der Welt zu argumentieren schafft neue Perspektiven.


Kurzbeschreibung
Im Jenseits macht Albert Einstein sich Sorgen um den Zustand der Welt. Droht ein Zerbrechen der sozialen Ordnung? Ist die Naturzerstörung noch aufzuhalten? Steht eine apokalyptische Katastrophe bevor? Er ruft die unsterblichen Seelen von Freud, Descartes, Augustinus, Platon, Buddha und Konfuzius zu einem "himmlischen Krisengipfel" zusammen. Satirisch und ironisch, gleichwohl mit vollem Ernst, läßt Horst-Eberhard Richter die großen Denker ihr Wortgefecht führen, sie am Ende streiten, ob der globalisierte Kapitalismus in weltweitem Chaos enden, ob die technologische Revolution eine schönere neue Welt bescheren wird und ob ein gründlicher Sinneswandel die Menschheit noch retten kann.Horst-Eberhard Richter, Professor Dr. med. et phil., geboren 1923. Psychoanalytiker, Psychiater und Sozialphilosoph, ehemaliger Geschäftsführender Direktor des Psychosomatischen Universitätszentrums in Gießen und heute Direktor des Sigmund-Freud-Instituts in Frankfurt am Main. Theodor-Heuss-Preis 1980. Buchveröffentlichungen u.a.: "Eltern, Kind und Neurose", "Patient Familie", "Die Gruppe", "Lernziel Solidarität", "Flüchten oder Standhalten", "Der Gotteskomplex", "Die Chance des Gewissens", "Als Einstein nicht mehr weiterwusste".


18.04.2007

Gegenintelektuelle ....


Gegenintellektuelle arbeiten
mit den Mitteln der Intellektuellen,
um zu zeigen,
dass es ihn gar nicht geben dürfte.

Jürgen Habermas

Während die Politik die Intellektuellen zum Plaudern einlädt,
machen diese sich untereinander die Rechnung auf.
Es ist dieses Muster, das so irritiert.
Profil gewinnt man dadurch,
dass man sich von dem abhebt,
was man einmal war.
Wir waren schon einmal weiter.
Zitat aus Unbequem und engagiert (S. 182),
Horst-Eberhard Richter